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Systematische Theologie und Hermeneutik in interkultureller Perspektive

Die interkulturelle Perspektivierung Systematischer Theologie kann nicht nur als eine Zutat verstanden werden, die sich den bereits gesetzten Inhalten additiv oder deskriptiv zugesellt. Sie erfordert vielmehr die grundlegende und kritische Reflexion der dogmatischen Erkenntnis-, Lehr- und Lernprozesse im Blick auf deren kulturelle Bedingtheiten.

Die besondere Herausforderung einer interkulturellen Hermeneutik liegt darin, das Spannungsfeld der unterschiedlichen und vielfältigen Kontextualität theologischer Erkenntnis nicht zur einen oder anderen Seite hin auszudifferenzieren, sondern als ein vitales und notwendigerweise spannungsvolles Geschehen zu bejahen und nachzuzeichnen.

Der gegenwärtige Inhaber der Professur für Systematische Theologie in interkultureller Perspektive sieht die theologisch-akademische Reflexion und die kirchliche Praxis in Deutschland durch die Anwesenheit der weltweiten Geschwister in der eigenen Nachbarschaft massiv herausgefordert. Die gegenwärtige interkulturelle Herausforderung bietet der Theologie und den Kirchen zugleich die historische Chance, ein konfessionalistisches Verständnis des christlichen Glaubens zu überwinden und eine neue Form der Katholizität (im Sinne der ständigen Bezogenheit des Partikularen auf das Andere und das Ganze) aufblühen zu lassen.

Ein besonderes Anliegen des Stelleninhabers liegt darin, die europäische Theologie nicht einfach als "überholt" und "eurozentrisch" zu verwerfern, sondern im Gegenteil aus bestehenden Machtasymmetrien zu befreien und sie so dienstbar für den interkulturellen Diskurs zu machen und zu einer geteilten Ressource werden zu lassen.

Folgende Schrift bearbeitet die genannten Aspekte in grundlegender Weise:

J. Weth, Weltweite Kirche vor OrtInterkulturelle Ekklesiologie im Anschluss an Wolfhart Pannenberg und Jürgen Moltmann, Leipzig 2022

 

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Prof. Dr. Johannes Weth
Prof. Dr. Johannes Weth